Die sorbische Vogelhochzeit
Die Vögel wollten Hochzeit halten...", so erklingen die Lieder überall dort, wo sich der Hochzeitszug am 25. Januar in der Öffentlichkeit zeigt. Dabei schlüpfen Kinder in die Rollen von Hochzeitsbitter, Braut, Bräutigam und Gästen - und tragen dabei ihre Trachten.
Am Vorabend der Vogelhochzeit stellen die Kinder Teller auf die Fensterbretter: Die Vögel bedanken sich für die Fütterung im Winter mit dem typischen Vogelhochzeitsgebäck: Sie bringen Teigvögel, Cremenester und andere kleine Naschereien.
Fasching
Was dem Rheinländer der Karneval, ist dem Oberlausitzer der Fasching. Als Hochburgen im Landkreis gelten die Städte Schirgiswalde und Wittichenau. Zu den großen Umzügen am Sonntag vor Rosenmontag oder am Rosenmontag sind Jung und Alt auf den Beinen. Alles tanzt und singt.
Närrisches Treiben zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch gibt es aber nicht nur in Wittichenau und Schirgiswalde, sondern auch in vielen andern Städten und Gemeinden des Landkreises.
Ostern in der Lausitz
Ostereier verzieren
Ein sorbischer Brauch ist das Verzieren von Ostereiern in verschiedenen Techniken.
Unter den Händen der Sorbinnen entstehen kleine Kunstwerke, die Sie betrachten oder kaufen können. Da gleicht kein Ei dem anderen.
Osterreiten
Am Ostersonntag reiten in Prozessionen weit über tausend festlich gekleidete Männer in Gehrock und Zylinder auf geschmückten Pferden von der Heimatkirche zum benachbarten Kirchspiel. In ihrer Prozession führen die Osterreiter Kirchenfahnen, das Kreuz und die Statue des Auferstandenen mit. Sorbische Kirchenlieder singend und traditionelle Gebete sprechend, verkünden sie die Auferstehung Christi.
Bautzen ist die Osterhauptstadt. Erfahren Sie auf dieser Seite mehr über die Tradition des Osterreitens.
Hexenbrennen
In der Nacht vom 30. April zum 1. Mai (Walpurgisnacht) erleben Sie in fast allen Dörfern das traditionelle Hexenbrennen. Kinder und Jugendliche errichten einen hohen Reisighaufen, auf dessen Spitze eine mit Stroh gefüllte Hexe aus Lumpen thront.
Am Abend wird der Hexenhaufen angezündet und von Kindern mit brennenden Reisigbesen und Fackeln umtanzt. Gesang und Geselligkeit dürfen dabei nicht fehlen.
Maibaumstellen und Maibaumwerfen
In vielen Dörfern wird am 30. April der Maibaum aufgestellt. Es entbrennt schon ein Wettkampf zwischen den Dörfern um den schönsten und höchsten Maibaum. Geschmückt mit bunten Bändern und einem Kranz als Krone wird der Maibaum in dieser Nacht bewacht und gegen heimliches Absägen durch Jugendliche aus anderen Dörfern behütet.
Ende Mai wird der Maibaum "geworfen". Der Sieger beim Wettlauf zur Spitze des Maibaumes darf sich seine "Maikönigin" auserwählen.
Bautzener Frühling
Jedes Jahr Ende Mai feiert die ganze Stadt den "Bautzener Frühling", das traditionsreiche Frühlingsfest.
Konzerte von Klassik über Jazz bis Rock sind auf den Bühnen der Innenstadt zu erleben. Immer wieder ein Höhepunkt ist der Auftritt des Sorbischen Nationalensembles. Handwerker und Straßenkünstler verleihen dem "Bautzener Frühling" sein einmaliges Flair.
Musik, Straßenkunst und Markttreiben - mehr zum Bautzener Frühling
Schiebocker Tage
Bischofswerda - das ist die Stadt mit dem Spitznamen. "Schiebock" wird sie genannt, nicht nur von den Einwohnen. Im Mittelalter rasteten die Leineweber aus der Oberlausitz auf dem Weg zur Leipziger Messe in Bischofswerda. Ihre Schieb-Böcke parkten auf dem Markttag.
Die Erklärung ist umstritten, aber die Schiebocker feiern dennoch im Juni ihr Satdtfest mit einem zünftigen Schiebock-Rennen.
Das Stadtfest von und für Bischofswerda samt Gästen
Kamenzer Forstfest
Das Kamenzer Forstfest gehört zu den ältesten und schönsten Festen, die die Lessingstädter zu feiern verstehen. Alljährlich in der Woche um den Bartholomäustag, den 24.August, ziehen Schüler und Lehrer in einem Meer von Fahnen, Blütenkränzen und - gebinden durch die festlich geschmückte Stadt.
Musik und Tanz gibt es natürlich auch und alles, was sonst noch zu einem zünftigen Fest gehört.